Diese kleinen täglichen Pausen, in denen Dein Baby sein Nickerchen macht, sind super, um selbst einmal durchzuatmen. Doch mindestens genauso wichtig, sind die Phasen, in denen Dein Kleines wach ist – auch hier gibt es je nach Alter ideale Längen dieser sog. Wachphasen.
Was ist eine Wachphase?
Als Wachphase bezeichnet man den Zeitraum zwischen dem Aufwachen und dem nächsten Schläfchen am Tag. Dazu gehört sowohl das Füttern, Spielen als auch die Bettgehroutine.
Wie lang sollte die Wachphase sein?
Das ist abhängig vom Alter der Kleinen. Die ideale Länge der Wachphasen ist auch individuell unterschiedlich, ist aber in der Regel in der je nach Alter empfohlenen Range.
Die nachfolgende Grafik veranschaulicht Dir, wie lange die Wachphasen Deines Babys je nach Alter pro Tag idealerweise sein sollten. Wenn du draufklickst, öffnet sich das PDF der Wachphasen von Baby als Tabelle zum abspeichern.
Bitte beachte, dass diese Zeiten keine fixen Angaben, sondern Empfehlungen sind. Sie sollen Dir dabei helfen, die richtige Länge der Wachphasen für Dein Kleines zu finden.
Hilfreiche Tipps und Wissen rund um das Thema Wachphasen
– Die erste Wachphase des Tages
– Kurze Wachphasen – Das können sie bedeuten
– Zeit fürs Bett: Die letzte Wachphase vor dem Schlafengehen
– Mein Podcast zum Thema
Die erste Wachphase des Tages
Die ideale Länge der ersten Wachphase ist abhängig vom Alter Deines Babys und verändert sich laufend mit zunehmendem Alter. Die erste Wachphase des Tages sollte nicht zu kurz sein, vor allem wenn dein Baby immer früh aufwacht, denn eine zu kurze erste Wachphase kann das frühe Aufwachen begünstigen.
Wenn Dein Baby also ein Frühaufsteher ist und schon nach kurzer Zeit wieder müde ist, versuche die erste Wachphase des Tages in kleinen Schritten zu verlängern. Das kannst Du tun, indem Du einen kleinen Spaziergang machst und dabei in Interaktion mit deinem Baby bleibst (damit es nicht einschläft), besondere Spielsachen rausholst oder mit Deinem Baby durch die Wohnung tanzt. So kannst Du die erste Wachphase Tag für Tag in kleinen Schritten etwas mehr ausdehnen.
Kurze Wachphasen – Das können sie bedeuten
Ich erinnere mich noch so gut daran, als meine Erstgeborene ein kleines Baby war und ich nicht glauben konnte, dass sie nach schon einer Stunde Wachsein wieder müde ist. Daher suchte ich nach anderen Gründen für ihre Unruhe „sie hat sicher wieder Hunger!“ „vielleicht Schmerzen?“ oder wenn ich es mir nicht anders erklären konnte, kam mir der Satz „so ist das eben mit Babys“ in den Sinn.
Heute weiß ich: Unruhe und weinen kann durchaus ein Zeichen dafür sein, dass Dein Kleines Hunger oder Schmerzen hat – aber es ist insbesondere in Kombination mit der altersgerechten Wachphase auch ein eindeutiges Zeichen für Übermüdung und Überstimulation.
Für ein Neugeborenes bedeutet eine Stunde Wachsein: trinken, in der Gegend herumschauen, Geräusche wahrnehmen, Gesichter anschauen und ganz viel Neues entdecken. All diese Dinge sind für die Kleinen viel, es strengt sie an und ermüdet sie.
Aus diesem Grund solltest Du Dich nicht dazu verleiten lassen, Dein Kleines zu lange wachzuhalten. Wenn Dein Baby übermüdet ist, produziert der Körper eine hohe Menge des Stresshormons Cortisol. Dieses Hormon putscht Dein Kleines auf. Eine zu lange Wachphase kann demnach auch dazu führen, dass Dein Baby schwer in den Schlaf findet und Tagschlafphasen kurz werden. Das wiederum führt dazu, dass die Kleinen übermüdet sind, schlecht trinken und unruhige Nächte bevorstehen.
Zeit fürs Bett: Die letzte Wachphase vor dem Schlafengehen
Die Länge der letzten Wachphase des Tages, also die Zeit nach dem letzten Tagschlaf bis zum abendlichen Zubettgehen hat eine besondere Bedeutung.Sie kann einen Einfluss darauf haben, wann Dein Baby am nächsten Morgen aufwacht. Stichwort: Übermüdung! Übermüdung führt in vielen Fällen dazu, dass Babys unruhig schlafen und am nächsten Morgen früh aufwachen. Da die ideale Länge der letzten Wachphase vor dem Zubettgehen sehr individuell ist, achte hier ganz besonders auf die Müdigkeitsanzeichen, die Dir Dein Baby gibt in Kombination mit altersgerechten Wachphasenlängen.
Vielleicht hast Du aber den Satz im Ohr „Bring Dein Baby abends später ins Bett, dann schläft es auch länger!“ Dieser Mythos ist weit verbreitet, was vermutlich an dem Irrglauben liegt, dass Babys nicht viel Tagschlaf brauchen. Diese Aussage muss man jedoch differenziert betrachten, das heißt je nach Alter des Babys. Es gibt in der Tat Situationen, in denen es sinnvoll ist, Dein Baby noch etwas wachzuhalten. Mehr dazu jetzt im Detail:
Neugeborene
Wer mir schon länger folgt, weiß, dass ich in meinen Babyschlafkursen, dem LaLeLu Babyschlafkurs und dem Kurs zur 4-Monats-Regression den Fokus insbesondere auf den präventiven Babyschlaf lege, also darauf, von Beginn an gute Schlafgewohnheiten zu fördern und zu unterstützen. Dazu zählt unter anderem, dass Du die Müdigkeitsanzeichen Deines Babys erkennst, verstehst und darauf reagieren kannst. Vor allem in der Neugeborenen-Zeit ist das enorm wertvoll. Da frisch gebackene Eltern es häufig gar nicht glauben können, dass schon wieder Schlafenszeit für das Kleine ist, werden Neugeborene oft zu lange wachgehalten. Von einem auf den anderen Moment bekommt das Baby dann einen hysterischen Anfall und schreit wie verrückt. Eltern versuchen dann häufig andere Gründe für die Unruhe zu finden und ordnen sie im ersten Moment gar nicht der Müdigkeit zu – weil das Baby doch gerade erst geschlafen hat.
Es ist daher so wichtig zu verstehen, dass die Kleinsten schnell wieder müde werden und schlafen sollten. Aus diesem Grund ist es NICHT gut und nicht zu empfehlen, sie länger wach zu halten und somit zu übermüden. Um die Länge der Wachphasen richtig einzuschätzen, hilft Dir die Grafik weiter oben im Text.
Ältere Babys und Kinder
Häufig erlebe ich in meinen Coachings Situationen, in denen die Kleinen tagsüber zu früh ins Bett gebracht. Und ich kann das wirklich sehr gut nachvollziehen, denn wenn sie richtigen Wachphasenlänge sich eingependelt hat und das Kleine gut in den Schlaf findet, fällt es umso schwerer, etwas an diesem Rhythmus zu verändern. Doch genau das ist jetzt teilweise notwendig.
Wenn Dein Kleines beispielsweise 8 Monate alt ist und nicht länger als 2 Stunden Wachphase zwischen seinen Schläfchen hat, dann ist diese Phase für das Alter zu kurz! Dies führt dann häufig dazu, dass die Tagschläfchen kurz sind und auch die Nächte unruhig.
Doch woran liegt das?
Das ist eine Folge daraus, dass sich der Müdigkeitstank Deines Babys in der kurzen Wachphase nicht auffüllen kann. Dadurch baut sich nicht genügend Schlafdruck auf. Einfacher gesagt bedeutet das, dass es wichtig ist:
- die ideale altersgerechte Wachphasenlänge im Hinterkopf zu haben
- zu versuchen diese nach und nach zu erreichen, damit das Baby müde genug zum schlafen ist
Und das bitte nicht von heute auf morgen versuchen umzusetzen, sondern in kleinen Schritten, mit Feingefühl und einem besonderen Auge auf das Wohlbefinden der Kleinen.
Am Anfang erscheint Dir vielleicht das Erreichen der richtigen Länge der Wachphase wie eine große, beinahe unbesiegbare Herausforderung. Lass Dich davon jedoch bitte nicht erschrecken! Allein die Tatsache, dass Du dieses Wissen nun im Hinterkopf hast, wird Dir dabei helfen, herauszufinden, was für Dein Baby am besten passt. Gib Dir und Deinem Kleinen die notwendige Zeit.
Mein Podcast zum Thema
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Dann schau doch mal in meinem Blog oder Baby Podcast vorbei! Dort findest Du viele Informationen zum Thema Babyschlaf und Mamasein. Wenn Du all mein Wissen und leicht umsetzbare Tipps und Hilfen bekommen möchtest, dann kann ich Dir für dein Neugeborenes den LaLeLu Babyschlafkurs, für dein Baby von 4-6 Monaten den Regressionskurs empfehlen.
Außerdem gibt es meine INSIGHTS-Kurs Reihe. Diese Kurse habe ich entwickelt als mein Kleiner in dem Alter war. Ich nehme Dich hier mit in unseren Alltag, gebe Dir Einsichten und viele Tipps zu Themen wie frühes Aufwachen, Wachphasen, Wechsel vom Tagschlafphasen usw.
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